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Sprachen sind Ausdruck des kulturellen Selbstverständnisses eines Volkes, ihr Erhalt ist unabdingbar für die Wahrung seiner kulturellen Identität.

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Während die Katastrophe des biologischen Artensterbens in den letzten Jahren zum Thema internationaler Konferenzen geworden ist, ist das ebenso drastische Sprachensterben noch weit davon entfernt, im Bewusstsein der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen zu werden. Mit jeder verschwindenden Sprache aber stirbt auch ein Teil des intellektuellen und kulturellen Reichtums der Menschheit. Will man diesen Prozess stoppen oder zumindest verzögern, ist man augenblicklich auf verschiedene Einzelaktionen zurückgeworfen. Eine solche vom Aussterben bedrohte Sprache ist das Desano. In den vergangenen Jahren wurde von Desano-Sprechern Lehrmaterial entwickelt, das die Weitergabe ihrer Sprache sichern soll. Desano wird – außer in Kolumbien - im Amazonasgebiet Brasiliens, am oberen Rio Negro gesprochen und unterliegt augenblicklich einem Verdrängungsprozess durch die Sprachen Tukano und Portugiesisch. Das entwickelte Lehrmaterial soll dazu dienen, diesen Verdrängungsprozess zu stoppen. Mit dem Geld der Projektpatenschaft soll der noch ausstehende Druck dieses Materials finanziert werden. Die geplanten 120 Sprachlehrbücher des Desano sind für Kinder und Erwachsene bestimmt, die in den Dörfern der Flüsse Papuri und Tiquié leben und die ihre Sprache größtenteils schon nicht mehr sprechen. In zweiter Linie kann es auch an den Schulen des regionalen Zentrums, in der Stadt São Gabriel da Cachoeira eingesetzt werden. Wie die anderen Ethnien dieser Region auch, haben die Angehörigen des Stammes der Desano in São Gabriel eine eigene zweisprachige Schule, in der die Nicht-Sprecher das Desano wieder erlernen können.

 

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